zum Inhalt


Katja Koch     Kristina Koebe

Jenseits des "normalen Lebens" : Held*innen mit Beeinträchtigungen in der Jugendliteratur der DDR und ihre volksbildende Wirksamkeit

Universität Rostock, Arbeitsstelle Pädagogische Lesungen, 3.4.2020

https://doi.org/10.18453/rosdok_id00002760

Abstract: Das Abrücken von der Präsentation vorbildhafter sozialistischer Persönlichkeiten in der Kinder- und Jugendliteratur der DDR der 1970er und 1980er Jahre bringt eine zunehmende literarische Thematisierung von Menschen mit Beeinträchtigungen mit sich. Innerhalb weniger Jahre erscheint eine ganze Reihe von Jugendromanen, deren Hauptfiguren eine Beeinträchtigung haben, die ihr Leben entscheidend prägt. Der hier vorgelegte Beitrag untersucht exemplarisch die Rezeption von vier dieser Texte in der DDR, um zu ermitteln, inwieweit sie dazu beitragen konnten, den damals sogar von staatlichen Stellen beförderten Diskurs über den Umgang mit beeinträchtigten Menschen an die Schulen zu tragen. Die Pädagogischen Lesungen als idealisierende Abbilder realen Unterrichts fungieren als maßgebliche Quelle, wenn es darum geht, Themenfindungen und Thematisierungen jenseits der Lehrplanvorgaben auszuloten. Anhand ihrer Auswertung ermittelt der Beitrag, inwiefern aktuelle Neuerscheinungen aus DDR-Verlagen unterrichtliche Kommunikationsanlässe für die Verhandlung von den eigenen Alltag betreffenden Problemen waren. Dabei erweist sich, dass das ansonsten in dieser Zeit recht präsente und breit rezipierte Thema „Menschen mit Beeinträchtigungen“ im Literaturunterricht der DDR trotz passender literarischer Angebote weitestgehend abwesend bleibt.

Band/Heft einer Zeitschrift   Freier Zugang    


Portale

OPACGVKDataCite Commons

Rechte

alle Rechte vorbehalten

Das Werk darf ausschließlich nach den vom deutschen Urheberrechtsgesetz festgelegten Bedingungen genutzt werden.