Universität Rostock, 2007
https://doi.org/10.18453/rosdok_id00000257
Abstract: Der "Jüdische Selbsthaß" war ein Phänomen der Spätmoderne. Es wurde zuerst unter diesem Terminus von Theodor Lessing – einem (assimilierten) Juden – um 1930 beschrieben, wenngleich es seit dem Wandel der jüdischen Identität Mitte des 19. Jahrhunderts wirkfällig war. Durch die Aufgabe einer durch Judentum garantierten und tragfähigen Identität mußten sich Juden im 19. Jahrhundert eine säkulare Identität erarbeiten, die aber auf beginnenden antisemitischen und nicht länger antijudaistischen Widerstand traf. Der unter antisemitischer Zuschreibung erfolgte Identitätsaufbau respondierte ausschließlich auf Antisemitismen. Ein Weg, das Auseinanderfallen eigener und fremdzugeschriebener Identität aufzuhalten, war die Identifikation mit dem (antisemitischen) Aggressor, woraus sich vielfältige Konsequenzen und Implikationen ergaben, bis hin zum "Aufstieg des Zionismus".
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